Caro

Thomas

April 01, 2020
5 min read

Von großen Sandsteinwänden konnten wir nur träumen...

Nevada & Utah Part 2: Red Rocks, St. George, Zion - alles nass Ende November 2019 :(

Nach 3 Wochen im kalifornischen Granit, machen wir uns auf den Weg nach Nevada. Schon bei unsren Reisevorbereitungen sind wir auf coole Bilder aus den Red Rocks gestoßen und freuen uns auf ein paar aufregende Tage im Sandstein. Auch in Utah wollen wir uns noch die Ecke um St. George und den Zion NP anschauen. Zwei Freunde aus Tübingen sind auch gerade in der Gegend und so geht es ab nach Vegas!

The Strip - Las Vegas

In der Nacht hat es geregnet und so schauen wir uns noch den Hover Dam an und drehen eine Runde über den Strip. Morgen soll die Sonne wieder rauskommen und dann kann's losgehen!

Klettern in den Red Rocks?#

Wir nutzen die Wartezeit, um nach den ersten Touren zu recherchieren. Doch dabei stoßen wir auf eine unerfreuliche Info: Der Sandstein der Red Rocks gilt nicht gerade als super kompakt und sollte nach Regen mind. 24, meist aber 48 Stunden - je nach Feuchtigkeit - geschont werden. Sonst besteht die Gefahr, dass insbesondere kleine Tritte oder Griffe ausbrechen. Neben der eigenen Verletzungsgefahr soll vermieden werden, dass sich Routen zu stark verändern und womöglich nicht mehr kletterbar wären... Wir schauen in einer Kletterhalle in Vegas vorbei und fragen auch im Visitor Center der Red Rocks direkt nach. Doch überall die gleiche Info: WARTEN

Also wird eben eine kleine Wanderung unternommen und dabei stellen wir fest, dass es tatssächlich noch ganz schön nass ist hier im Sandstein. Der Thomas hat keine wasserdichten Schuhe dabei und als es im Huckepack über einen Bachlauf geht, gehen wir beide baden... 😄 Aber die Bewegung hält uns warm und wir kraxeln bissl herum und freuen uns draußen zu sein.

Hiking in the Red Rocks

Bei der Fahrt auf dem Scenic Loop im Red Rock Canyon wird die Laune schließlich auf eine härtere Probe gestellt. Wir passieren ein paar beeindruckende Felsmassife und wünschten uns, dass Wetter würde endlich mitspielen.

Scenic View on Scenic Loop in Red Rocks

Doch wir wollen keine weiteren zwei Tage warten und so machen wir uns auf den Weg zurück nach Utah!

Klettern in St. George?#

Wir erinnern uns an einen Kletterführer, den wir vor geraumer Zeit in den Händen hielten und der viele Touren nicht nur im Zion selbst, sondern auch um die Stadt St. George beschreibt. Beim Frühstück finden wir auf der Mountainprojekt Seite einen Sektor, der recht cool klingt und direkt am Stadtrand liegt: "gym style climbing and no approach" - Chuckawalla Wall - den wollen wir uns doch mal anschauen.

Klettertrip USA: Chuckawalla Wall, St George, Utah

Vom Parkplatz aus ist die Wand bereits zu sehen - schaut super aus! Bei dem kurzen Zustieg haben wir schon die Gurte an und freuen uns auf die angekündigte athletische + ausdauernde Kletterei! ...doch dann entdecken wir das Schild:

Klettertrip USA: Chuckawalla Wall, St George, Utah

Mit langen Gesichtern machen wir wieder kehrt... Das gute Wetter hellt die Stimmung etwas auf und wir nutzen es aus, um mal wieder bissl am Bus zu werkeln. Unsere Reise nähert sich bereits ihrem vorgezogenen Ende. In gut zwei Wochen werden wir den Bus an der Ostküste am Hafen von Baltimore abgeben. Dafür wollen wir schon mal etwas Ordnung schaffen und die Gelegenheit auch zum Putzen nutzen... 😉

Klettertrip USA: Chuckawalla Wall, St George, Utah

Am Abend füllen wir noch die Vorräte im Supermarkt auf und machen uns mit großer Hoffnung auf den Weg in Richtung Zion Nationalpark. Heute war super Wetter - da sollte doch morgen was gehen!

Klettern im Zion Nationalpark?#

Gestern Abend haben wir noch eine kleine Liste mit Routen erstellt, die wir uns gerne anschauen würden. Wir parken am Visitor Center und schauen mal rein, um uns über die Bedingungen zu informieren. Die beiden Jungs an der Info haben leider nicht so gute Nachrichten für uns: Die hohen Wände dürften wohl noch einige Tage feucht sein. Es ist leider zu kalt und die Sonne erreicht eben auch nicht alle Ecken...

Klettertrip USA: Zion Nationalpark

Ein paar Tipps können sie uns dann doch geben und zum Glück liegt ein Guidebook aus. Wir wollen unser Glück mal an einer südlichen "Sportkletterwand" versuchen. Der Ranger meinte, wenn der Boden trocken ist und der Sand durch die Finger rieselt, dann heißt es auch, dass der Fels trocken genug ist um zu klettern!

Immerhin bissl Sportklettern...#

Wir fahren mit dem Shuttle Bus an all den beeindruckenden Wänden vorbei und erblicken bald unsere "kleine Wand". Auch ein paar bunt gekleidete Leute entdecken wir in und an der Wand. Das könnte doch was werden!

Neben ein paar Einheimischen treffen wir zwei Mädels aus Spanien, die uns direkt einige Routen empfehlen. Also heißt es jetzt mal wieder Umschalten im Kopf - vom "Cali-Granit" zum "Utah-Sandstone" - dann kann's tatsächlich losgehen mit der ersten Tour! Am Ende des Nachmittags sind dann also doch noch drei Routen zusammen gekommen, die ihr auf der Gebiete-Seite nachlesen könnt.

Klettertrip USA: Zion Nationalpark

Wir fahren noch bis ans Ende des Parks bevor die Sonne bald wieder verschwindet. Das sollte auf jeden Fall bei den langen Touren zu dieser späten Jahreszeit beachtet werden - die Tage sind recht kurz und im Schatten ist es direkt recht frisch.

Klettertrip USA: Zion Nationalpark

Unser Fazit#

Leider hat uns das Wetter diesmal die Touren vermasselt, doch die Gebiete waren auch so schon ziemlich beeindruckend und sehenswert. Wir haben das Beste draus gemacht und konnten immerhin einen kleinen Eindruck erhalten. Auf jeden Fall sollte der Zion NP auf jeder US-Klettertrip-Route stehen - ganz besonders, wenn der Indian Creek euch schon getaugt hat.

Klettertrip USA: Zion Nationalpark