Caro

Thomas

Oktober 02, 2019
8 min read

City Of Rocks

Ein Auszug aus unserem Reisetagebuch soll einen Einblick ins coole Abenteuer City of Rocks geben...

Um mit einem DER angesagten und ursprünglichen Kletterspots der USA warm zu werden, brauchen wir wortwörtlich ein-zwei Tage. Das liegt in erster Linie am Wetter, das uns in der auf ca. 2000 m hoch liegenden City of Rocks erwartet. Doch wir werden zum Glück warm und klettern ein paar coole Klassiker im rauhen Granit.

Welcome to the City of Rocks

Ein Auszug aus unserem Reisetagebuch soll einen Einblick ins coole Abenteuer "City of Rocks" geben:

Tag 1: Ankunft und Schnee#

Wir verlassen den Interstate-Highway 84 und fahren noch gute 40 Minuten weiter nach Süden. Es geht noch durch ein paar vereinzelte kleine Orte, aber ansonsten so richtig in die Pampa! Es geht langsam berauf und das Thermometer fällt... Seit sie in Sicht sind, fragen wir uns auch schon, warum die Berge in der Ferne denn so hell aussehen. Das ist doch nicht etwa Schnee? Doch als wir oben ankommen in der City of Rocks liegt er da, dieser Schnee... 4 Grad und Schnee - echt jetzt?

There's Snow in the City of Rocks!

Wir verkriechen uns nochmal im Bus und essen zu Mittag. Die Sonne kommt zum Glück raus und so starten wir eine kleine Wanderung, um das Gebiet zu erkunden und die Felsen auszuchecken, an denen wir im Laufe der nächsten Tage eigentlich klettern wollen... Tolle Kulisse diese City of Rocks - die macht der Steinernen Stadt zuhause im Krottenseer Forst auf jeden Fall gut Konkurrenz!

Beautiful City of Rocks

Wir verlaufen uns natürlich und schauen uns mehr Felsen an, als wir eigentlich geplant hatten. Doch die Bewegung an der wirklich sehr frischen Luft tut gut und wärmt uns auf. Wir können uns aber noch nicht ganz vorstellen, wo hier die Kletterrouten entlang gehen sollen. Die Felsbroken sehen zwar von Weitem faszinierend aus, doch aus der Nähe betrachtet, wirken die Risse sehr rund und die Felsen eher bauchig... Außerdem ist nichts los! Dabei steht doch im Guidebook, dass dies eines DER Top-Klettergebiete im Nordwesten sei und dass man keinen Parkplatz bekommt und an den Klassikern Schlange stehen muss, um sie zu klettern...

Wandering in the City of Rocks

Tag 2: Wolken und Warten#

Trotz der Temperaturen schlafen wir gut und sind am Morgen eigentlich fit. Doch natürlich ist es draußen noch zu kalt, um irgendwas zu machen… Also bleiben wir noch bissl liegen und warten auf die Sonne. Die kommt zum Glück aus den Wolken raus und so auch wir aus dem Bett. Ein paar Übungen auf der Matte und es wird schon wärmer. Frühstück gibt’s auch draußen, da die Sonne noch schön scheint. 😊

Happy Good Morning Sunshine in Winter Vanlife

Während ich noch bissl aufräum baut der Thomas unser Büro vor’m Bus auf. Droben über der City hängt eine dunkle Wolke drin und so wollen wir noch bissl warten, bevor wir hochfahren.

Cloudy City of Rocks

Doch im Laufe des Mittags zieht diese Wolkendecke zu uns runter und so verziehen auch wir uns wieder unter die Bettdecke und schreiben da weiter an ein paar Texten: Reisetagebuch (Caro) und Vanausbau Energieversorgung (Thomas). Es gibt warmen Tee und Kaffee! 😊

Vanlife in Winter

Am Nachmittag raffen wir uns auf und fahren hoch, um trotz der Kälte ein paar Routen zu klettern. Auch die Sonne schaut nochmal raus. Ganz dick eingepackt geht es zum Bath Rock direkt an einem der Parkplätze! 😉

Warming up in the Cold City of Rocks

Nach einem kleinen Warmup darf ich die erste Tour in der City of Rocks machen – top Fels + super gute Griffe! Wir hängen uns direkt nebenan noch einen Riss im Toprope ein, da wir kein mobiles Material eingepackt haben und schnell sein wollen.

City of Rocks - Bath Rock

Wir lernen noch drei Locals kennen am Fels, die uns wieder Lander als super Klettergebiet in Wyoming empfehlen. Leider berichten sie auch, dass die Saison für die hohen Berge, wie den Grand Teton und die Wind River Range, seit gut 2 Wochen vorbei ist. Ach schade, wir sind zu spät... Es hätte uns schon sehr gereizt nochmal was Hohes zu machen!

Am Abend geht es wieder runter zum Schlafplatz. Es ist nach wie vor bitter kalt und so verkriechen wir uns schnell im Bett. Hoffentlich kommt morgen die Sonne etwas mehr raus, sodass wir noch mehr klettern können ohne beim Sichern zu zittern…

Tag 3: Sonne und Klassiker#

Das erste Geräusch, das uns heute morgen weckt, ist ein Tippeln am Bus – ein Vogel? Kurze Zeit später tippelt es wieder, aber diesmal hört es nicht auf – es regnet! Oh nein, heute sollte doch gutes Wetter werden… :( Der Thomas wird schon ganz missmutig – mit der City of Rocks wird er irgendwie noch ned warm – im wahrsten Sinne des Wortes! Der Regen verstummt… Doch das hat nichts Gutes zu bedeuten – es schneit! Wir können es kaum glauben… Doch kurze Zeit später kommt zum Glück die Sonne raus und wir stehen auf und begutachten die dünne Schneedecke auf und um den Tschumpsty.

City of Rocks - Good Morning Sunshine

Schnell machen wir uns auf den Weg nach oben in die City. Unser erstes Ziel – the Elephant Rock! Dessen berühmte Routen liegen an der Ostseite und so hoffen wir auf ein paar Stunden Sonne. Vorher gibt’s am Bus ein sonniges Frühstück. 😊 So lässt es sich dann doch aushalten!

City of Rocks - Elephant Rock - Crazy Chimney Start

Nach zwei ersten Routen, die in einem komischen Kamin starten, steht das Highlight des Elefanten an: Die Schuppe (Flake) ist schon von Weitem zu sehen – Rye Crisp, 5.8 mit 4/4 Sternen! Es ist nichts los und für den Thomas ist der Klassiker eine leichte Übung, also starten wir die Drohne, um mal ein paar coole Kletterbilder aus der Luft zu bekommen.

City of Rocks Classic on Elephant Rock: Rye Crisp, 5.8

Oben angekommen, holt der Thomas mich nach – bedeutet, er macht sich oben fest, zieht das Seil hoch bis es straff ist und ich klettere dann nach. So können wir oben noch ein Pano-Bild zusammen machen. Die Idee: Der Thomas stellt sich auf eine Seite und ich starte das Panorama bis er nicht mehr im Bild ist, dann kommt er zu mir und nimmt das Handy und ich stell mich auf die andere Seite. Hat im ersten Anlauf geklappt! 😉

City of Rocks - View from the Top of the Elephant Rock

Und schon ist es halb2 und die Sonne wandert weiter nach Süden und so wandern wir die 2 Minuten zurück zum Bus und es gibt Brotzeit zu Mittag. Da der Tag noch jung und der Himmel noch blau ist, schauen wir uns zwei weitere Felsen weiter oben im Park an: Morning Glory Spire und Anteater. Auch hier gibt’s ein paar Klassiker, die wir klettern. Am Anteater die Routen Swiss Cheese und Scream Cheese. Warum heißt die Route nur Scream Cheese? Zum Schreien war die nicht, aber schon bissl rutschig und ausgesetzt – hat aber trotzdem geklappt. 😊

City of Rocks - Anteater: Scream Cheese

Am Morning Glory Spire lassen wir die Klassiker erstmal aus, da sie einerseits zu schwer (Crack of Doom, 5.10c, clean) und andererseits gerade besetzt und recht leicht (Skyline, 5.8, clean) sind. Anstattdessen klettern wir eine 5.10b dazwischen: Fallline. Die ist schön, aber hat es für meinen Geschmack ganz schön in sich, denn wie der Name schon vermuten lässt, haben die Schlüsselstellen der Tour eine gute Falllinie... Und so reicht es mir für heute und ich schau mir den benachbarten Klassiker, Skyline, nicht mehr an… Auch der Thomas ist sich nicht sicher, ob er sich in den Crack of Doom wagen soll... Der Start schaut ganz schön hart aus... (Auf der Giebete-Seite gibt's ein Bild davon.)

City of Rocks - Morning Glory Spire + Anteater

Die letzten Sonnenstrahlen fallen auf die beliebten Granitbrocken, Morning Glory Spire (links) und Anteater (rechts). Es ist schon spät und so machen wir uns auf den Weg. Wir wollen heute noch bissl fahren und verabschieden uns von der schönen Landschaft der City of Rocks.

Goodbye City of Rocks